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EBM-Reform „light“: Sprechende Medizin nur „ein bisschen“ gestärkt

  • 19. Dezember 2019

DPtV und bvvp sehen Vorgabe der Ausgabenneutralität kritisch

Berlin, 18. Dezember 2019 – Mit der Reform des Einheitlichen Bewertungsmaßstabs (EBM) ist die Stärkung der sprechenden Medizin einen kleinen Schritt vorangekommen. So lautet die gemeinsame Bewertung der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) und des Bundesverbandes der Vertragspsychotherapeuten (bvvp). Die Verbände begrüßen, dass grundversorgende, zeitgebundene Leistungen eine Aufwertung erfahren, da diese für eine flexible, basisnahe Patientenversorgung unverzichtbar sind. Die EBM-Reform tritt am 1. April 2020 in Kraft.

„Von der linken in die rechte Tasche“

Das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) hatte der gemeinsamen Selbstverwaltung den Auftrag erteilt, die sprechende Medizin zu fördern und Rationalisierungsreserven bei den technischen Leistungen zu heben. „Kritisch sehen wir, dass, zumindest in Teilen, die Aufwertung sogenannter sprechender Leistungen aller Fachgruppen nur durch die Abwertung der Leistungen mit höherem Technikanteil derselben oder anderer Fachgruppen gegenfinanziert wird. Das ist am Ende ein Linke-Tasche-rechte-Tasche-Spiel,“ sagt DPtV-Bundesvorsitzender Gebhard Hentschel.

Geld für regionale Töpfe nötig

Problematisch sei die Vorgabe der Ausgabenneutralität gewesen. Bei der Reform sollte kein zusätzliches Krankenkassen-Geld in die ambulante Versorgung fließen – eine schwierige Ausgangslage. „Eine EBM-Reform ohne Bereitstellung zusätzlicher Finanzmittel kann für keine Seite befriedigend ausgehen,“ betont Benedikt Waldherr, Bundesvorsitzender des bvvp. Selbst die geringen Steigerungen für die Psychotherapie seien laut DPtV und bvvp nur realisierbar, wenn die regionalen Fachgruppentöpfe der Kassenärztlichen Vereinigungen mit zusätzlichem Geld ausgestattet würden. Ansonsten drohe eine Quotierung der Leistungen und ein Nullsummenspiel. Das könne nicht im Sinne des ansonsten durchaus sinnvollen Vorhabens im TSVG sein.

ttp://bvvp-bw.de/wp-content/uploads/2019/12/20191218-Gem-PM-Ergebnisse-EBM_Reform.pdf

Pressekontakt/Interview-Anfragen:

bvvp
Anja Manz
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DPtV
Hans Strömsdörfer
presse@dptv.de